Epilog ( Katalogtext ) Das Gewand
Das Gewand, das um den Leib gewundene, dient nicht nur der Bedeckung des Leibes, sondern auch der Seele und des Geistes.
Als fühlendes, empfindendes Wesen bildet die Hülle zugleich Zuflucht und Sicherheit als auch Persönlichkeit, die dem zentralen Ich Ausdruck verleiht.
Auch sie unterliegt dem Wandel der Zeit, blättert ab, wie die trocken gewordene Rinde eines Baumes.
Was sie mit sich trägt sind die Spuren des langen Weges durch das Leben, geprägt von der Seele, den Gewalten der Natur und dem Streben nach Gott.
Das Gewand ist ein Abdruck, ein Spiegelbild des Ichs. Es materialisiert die innere Botschaft, die auf diesem Weg an die Menschen getragen wird.
Die Nähe zum eigenen Leib berührt. So spannt diese körperliche Kunst ein Fadennetz zwischen Empfinden und Mitempfinden, zwischen Gefühl und Mitgefühl.
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